Sei wie der Mond

Folge deinem eigenen Rhythmus

Geschrieben von

Johanna Kramer

Ich bin Johanna. Mit 30 hängte ich meinen Job im Vertrieb an den Nagel und machte mich auf die Suche nach meiner wahren Leidenschaft.

Mein Tagebuch war in dieser Zeit mein Anker. Das Schreiben hat mir dabei geholfen herauszufinden, wie ich mir mein Leben vorstelle. Wer ich sein möchte. Wer ich bin.

Aus eigener Erfahrung weiß ich: Schreiben ist heilsam. Wenn du über das schreibst, was dich wirklich bewegt, wenn du auf dem Papier träumst und deine Wünsche durch Tinte in die Realität holst, dann ist das, als würdest du sagen:

Ja, ich bin mutig genug.
Ja, ich kann damit umgehen.

Heute arbeite ich nicht nur als Verlagsautorin und Selfpublisherin, als zertifizierte Kursleiterin für Journaling Workshops darf ich andere Menschen auf ihrer ganz persönlichen Tagebuchreise begleiten.

WOOWOO Skala

Unser Leben ist von den verschiedensten Rhythmen geprägt. Tag und Nacht, Neumond und Vollmond, Ebbe und Flut, Aktivität und Ruhe. Dabei ist unser Körper ein ebenso rhythmisches System wie der gesamte Kosmos. Einatmen-Ausatmen, Wachen und Schlafen, Anspannen-Entspannen. Viele dieser Rhythmen nehmen wir nur unbewusst wahr und meistens beachten wir sie erst dann, wenn sie unterbrochen werden.

Zum Beispiel, wenn unser Herz plötzlich rast, wir nachts nicht mehr schlafen können oder, speziell bei uns Frauen, wenn der Zyklus durcheinandergeraten ist.

Rhythmus trägt und hält uns schon im Mutterleib, wenn wir in den ersten neun Monaten unseres Lebens über die Nabelschnur an den Herzschlag unserer Mutter angebunden sind. Rhythmus durchdringt alles. Uns Menschen selbst und die Natur. Rhythmus ist Leben. Im Verborgenen, im Offensichtlichen, im Groben und Feinstofflichen. Ohne Rhythmus könnte sich das Leben nicht entwickeln und entfalten. Denn innere Balance und Gesundheit entstehen, wenn wir uns den Zyklen und Bewegungen der Erde hingeben.

Unsere Vorfahren wussten seit jeher, wie wichtig die tiefe Verbindung zu den Rhythmen der Erde ist. Sie waren mit den Stimmungen der Natur verbunden und richteten sich am Stand von Sonne und Mond aus. Sie unterteilten das Jahr in Abschnitte und lebten im Einklang mit den Jahreszeiten.

Aus Respekt zu Mutter Erde, aber auch zur eigenen menschlichen Natur, feierten sie die Übergänge mit den sogenannten Jahreskreisfesten.

Durch das Feiern dieser großen und kleinen Feste achteten und ehrten sie die vergangenen Wochen. Gleichzeitig hießen sie Neues willkommen, indem sie sich auf die Zeit des nächsten Jahresabschnitts einstimmten.

Die Jahreskreisfeste

Sonnenfeste
Frühlingstagundnachtgleiche – Ostara am 21. – 23. März
Sommersonnenwende- Litha am 21. Juni
Herbsttagundnachtgleiche – Mabon am 21. – 23. September
Wintersonnenwende – Jul am 21. Dezember

Mondfeste
Lichtfest – Brigid am 2. Februar (zunehmender Mond)
Maifest – Beltane am 1. Mai (Vollmond)
Schnittfest – Lammas am 2. August (abnehmender Halbmond)
Ahnenfest – Samhain am 1. November (Neumond)
In meinem Leben spielen die Jahreskreisfeste eine besondere Rolle. Denn ich wurde am 21. Juni geboren – am Tag der Sommersonnenwende, dem längsten Tag und der kürzesten Nacht des Jahres. Zu einer Zeit, in der sich das Licht an einem Wendepunkt befindet und die Tage wieder beständig kürzer werden. Auf ganz wundersame Weise waren der Zauber und die Magie des Mittsommers für mich schon immer spürbar – lange bevor ich mich intensiver mit diesem Thema auseinandersetzte.

Irgendwann ist mir dabei aufgefallen, dass auch mein Prozess des Bücherschreibens auf ganz natürliche Weise mit dem Wandel der Jahreszeiten verbunden ist:

Zur dunklen Zeit im Winter, wenn es draußen ungemütlich und kalt ist, reifen vor allem während den rauen Nächten neue Ideen in mir heran. Ich lasse sie ruhen, wohl wissend, dass sie den Winterschlaf benötigen. Manchmal nehme ich sie nicht einmal bewusst wahr. Kurz nach Neujahr werden sie deutlicher und formen sich zu einem Samen, der schon unter der Erde zu keimen beginnt. Und dann, irgendwann im Frühling, öffnen diese Ideen langsam ihre ersten Blüten und ich beginne, Worte zu sammeln und Notizen zusammenzutragen.

Nun werden die Tage länger und während in der Natur alles blüht, wächst und gedeiht, schreibe ich mich in den Frühsommer hinein und durch den Hochsommer hindurch. Während all diesen heißen Tagen bin ich ganz tief in meinen Schreibprozess versunken, bevor ich im Spätsommer bei kühleren Temperaturen meine Texte überarbeite.

Im Herbst erreicht mich schließlich die Erntezeit und das Buch wird veröffentlicht. Nach getaner Arbeit atme ich tief durch, genieße den Anblick der bunten Blätter, die sich langsam, aber sicher verabschieden. Glücklich sauge ich die letzten warmen Sonnenstrahlen des Jahres in mir auf, bevor der Winter kommt und es wieder Zeit ist für den Rückzug und sich in der Dunkelheit Neues entwickeln möchte.

So wird es auch dieses Jahr wieder sein und es ist ein schönes Gefühl zu wissen, dass mich der natürliche Wandel der Jahreszeiten unterstützt und sicher durch dieses aufregende Projekt tragen wird.

Lebst du im Einklang mit den Jahreszeiten?

Beobachte einmal die Rhythmen und Zyklen deines eigenen Lebens. Lebst du im Einklang mit den Jahreszeiten? Zelebrierst du die Jahreskreisfeste oder verbindest dich bewusst mit dem Zyklus des Mondes oder anderen Bewegungen der Natur? Vielleicht kennst du dich selbst schon sehr gut, vielleicht bist du aber auch noch auf der Suche nach deinem Rhythmus. Aufgrund unseres modernen Lebensstils sind viele Menschen nicht mehr im Einklang mit den Zyklen der Erde, und der Raum, in dem ursprüngliche Natur sein darf, wird immer kleiner. Doch der Mensch ist letztlich eins mit der Natur und ich glaube, es ist an der Zeit, dass wir wieder lernen, wie dieses Einssein funktioniert.

Jede:r von uns kann sich ganz bewusst mit den Kräften und Energien der Natur verbinden, dadurch Halt und Orientierung erfahren und neue Energie gewinnen. Egal, ob du die Jahreskreisfeste feiern, oder dich auf andere Art und Weise wieder als Teil eines natürlichen Kreislaufes erfahren möchtest, es gibt viele verschiedene Möglichkeiten. Wichtig ist nur, dass du dich damit wohl fühlst.

Schreibritual mit dem Mond

Auch schreibend können wir uns mit den Zyklen der Natur verbinden. Deshalb möchte ich dich zu einem regelmäßigen Schreibritual mit dem Mond einladen. Das Mondjournal verbindet die heilsamen Kräfte des Schreibens mit dem Rhythmus des Mondes. Ähnlich, wie bei den Jahreskreisfesten, geben wir dabei regelmäßig Altes ab und richten uns auf Neues aus. So kommen wir nicht nur der Natur um uns herum wieder näher, wir spüren auch wieder unseren eigenen Rhythmus.


Du hast die Erde heilig gemacht,
wie auch meinen Körper,
darum will ich in deinem Namen
die Erde heilighalten,
jeden Grashalm achten und die
Blumen und Bäume ehren.
Mit der Verehrung alles Lebendigen wächst meine Seele
und mein Leib wird stark im Rhythmus
deiner Sonne und deines Mondes.

Indianische Weisheit

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