Meine Erfahrungen beim Tantra Retreat

Geschrieben von

Juli Kalyani

Hi, ich bin Juli! Ich bin Psychologin, Sexualtherapeutin, VITA Sex Love & Relationship Coach, Yogalehrerin und Feminine Embodiment Coach. Durch Tantra und meine Arbeit bin ich seit Jahren auf diesem Weg der Selbstentdeckung und habe insbesondere über meine Sexualität und Weiblichkeit in meine Kraft gefunden. Ich vereine in meiner Arbeit bewusste Sexualität mit einem Hauch Spiritualität, sehr viel Embodiment, moderner Wissenschaft und therapeutischer Fachkenntnis und begleite Frauen auf ihrem Weg in ihre verkörperte Weiblichkeit & befreite Sexualität.

Mit meinem Kurs “Meine Sexualität” habe ich bereits 69 Frauen auf ihrem Weg in eine erfüllte, bewusste, lebendige Sexualität begleitet. Dich erwartet ein traumasensibles Setting, ganz viel Sanftheit und natürlich verkörperter Genuss. In dieser dritten Runde, der PLEASURE EDITION, haben sich bereits 26 Frauen nach kürzester Zeit angemeldet. Freu dich auf eine gefühlvolle Reise in dein Portal der Weiblichkeit. Alle Sessions finden online live statt. Das Beste – du kannst jedes Mal flexibel entscheiden ob du Donnerstag abends um 19 Uhr oder Sonntag morgens um 10 Uhr dabei sein willst.

Dies wird ein etwas längerer Text, weil ich dir hier von meinen Erfahrungen beim Tantra Retreat mit Margot Anand berichte.

Okay, so far so good.

Dieses Tantra Retreat hat mich direkt angesprochen, als ich das erste Mal davon gehört hatte: „The Secrets of Tantric Love with Margot Anand“. Das erste Buch, was ich je selbst über Tantra hatte, war von Margot Anand. Sie ist eine Koryphäe auf dem Gebiet und macht diese Arbeit sicherlich nicht mehr all zu lange. Deshalb war ich direkt Feuer und Flamme, hatte aber auch meine Bedenken. Sie stammt aus der Osho Linie des (Neo) Tantra und damit hatte ich schon einige Erfahrungen gemacht. Mehr dazu aber später im Text.

Ich wollte unbedingt dahin, aber nur, wenn mein Partner zusammen mit mir fahren würde. Er hat es nicht so mit Namen und von daher hat ihm das nichts gesagt und er war eher unbeeindruckt. Anfang Juni ist er dann aber zum Tantra Festival in Portugal alleine. Ich habe ihn dort abgesetzt und abgeholt. Als wir uns wieder trafen, meinte er: Ende Juli ist hier ein Retreat. Da will ich hin. Als ich davon gehört habe, hatte ich einfach nur Gänsehaut. Ich so: Yessss… das ist das Retreat, von dem ich dir erzählt habe.

Ohne viel nachzudenken haben wir also unsere Tickets gebucht.

Puh, unser erstes gemeinsames Tantra Retreat in dieser Art. Ich war nervös, neugierig, ängstlich, freudig. Alles gleichzeitig.

Mein erstes Tantra Festival habe ich damals mit meinem Ex-Partner zusammen gemacht. Wir waren zu dem Zeitpunkt beide noch eher unbewusst, was unsere tieferen Beziehungsmuster, unser inneres Kind usw. anbelangt. Das war gerade alles eher neu für uns. Und ich kann dir sagen: Tantra bringt alles in dir hoch. Insbesondere wenn du es mit deinem Partner machst. Wir hätten uns bei dieser ersten Erfahrung fast getrennt. Ich war dennoch total hin und weg und so geöffnet. Aber spätestens da haben wir gemerkt, dass unsere Wege auseinander gehen.

Also war meine Angst auch nicht ganz unberechtigt. Tantra zeigt dir alles.

Ich war aber dadurch sehr beruhigt, dass Sam, mein jetziger Partner, und ich bereits sehr viel innere Arbeit und auch Beziehungsarbeit geleistet haben.

Und damals bin ich auch in die Tantra Welt eingestiegen mit dem (nicht klar ausgesprochenen) Wunsch, mich sexuell mehr auszuprobieren.

Fast forward: ein Tag vor dem Retreat. Unser Auto ist kaputt. Wir sind kaputt. Wollen wir wirklich hinfahren? Können wir die Tickets noch verkaufen?
Nein, konnten wir nicht. Okay, wie können wir sonst zum Flughafen kommen? Mit Zug. Alles klar. Zug hat Verspätung. Schaffen wir es noch zum Flieger? Vermutlich nicht. Können wir ein Taxi buchen? Nein. Sollen wir umkehren? Nein. Wollen wir einfach vertrauen und es dennoch versuchen? Ja.

Wir kommen 14 Minuten bevor unser Gate schließt an. Laufend, schwitzend. Aber glücklich. We made it.
Allein diese Reise bis zu diesem Punkt war schon intensiv.

Sobald wir in Portugal waren, hat sich aber alles entspannt.

Hier erstmal ein paar Details, wie so ein Retreat aufgebaut ist:
7:15 Uhr Morgen Meditation (Active Meditation)
8:30 Uhr Frühstück
10 Uhr: Morgen Session
13:30 Uhr: Mittag
16 Uhr: Nachmittags Session
19:30 Uhr: Abendessen
21 Uhr: Abend Session
0 Uhr: Bed Time

Wie du siehst, es war ein absolutes volles Programm.

In den morgen Meditationen haben wir meistens Osho Active Meditations gemacht. Wenn du diese nicht kennst, ich kann sie nur absolut empfehlen. Man sollte sie aber die ersten Male mit professioneller Anleitung machen. Da bringst du deinen Energie Körper so richtig in Bewegung. Es ist tiefstes Embodiment. Eine der Meditationen kannst du dir so vorstellen: 15 min. chaotischer Atem, 15 min. komplettes Ausrasten, 10 min. mit erhobenen Armen immer wieder springen und dabei Tönen, 10 min. fließendes Tanzen, 10 min. Ruhe. Das ist so unglaublich heilsam, wenn du dich total gehemmt fühlst und immer im Kopf gefangen bist. Solche Übungen nutze ich auch in meiner Therapie – nicht für eine ganze Stunde versteht sich, aber immer wieder Teile davon.

Uups, darf ich das?

Das Ankommen in so einem Space ist spannend. Du siehst alle Menschen, die mit dir in diese intime Reise starten. Es kommen Sympathien aber auch viele direkte Verurteilungen hoch. Gleichzeitig die Erinnerung, offen zu sein. Und natürlich auch Gefühle von Angezogenheit und „uups, darf ich das?“, „ich bin doch mit Sam hier“.

Für mich ging dieses Retreat vor allem um tiefe Herz-zu-Herz Verbindung. Im tantrischen Kontext fiel es mir immer leicht, einfach meiner Lust zu folgen und so dahin zu schweben. Das hat was Befreiendes und ist unglaublich aufregend und spannend. Seitdem habe ich aber tiefer an meinen eigenen Grenzen gearbeitet. Und was mir hier aufgefallen ist, ist folgendes: ich war in solchen Räumen auf der Suche nach Erotik und Bestätigung. Nach Verliebtsein mehr als nach Liebe. Nach „in meinen Bann ziehen“ und „meine Power auskosten“ mehr als nach wahrer Verbindung. Natürlich habe ich auch wahre Verbindung erfahren. Aber ich war weniger in mir geerdet und habe jedes Gefühl von Anziehung als sexuell interpretiert.

Dieses Mal war es so unglaublich heilsam für mich, meine Anziehung anzuerkennen und zu schauen: Was liegt dahinter? Und dahinter lag ein tiefer Wunsch nach Verbindung.

Ich konnte attraktiven Männern begegnen und sie als Brüder in mein Herz schließen. Es nicht weiter verwechseln mit „das heißt, jetzt muss ich mich an dich ranschmeißen“. Ich konnte attraktiven Frauen begegnen und sie als Schwestern in mein Herz schließen. Sie nicht als Konkurrenz sehen, sondern als unglaublich inspirierende sexy souls, die ich gekuschelt und mit denen ich meine Ängste und Celebrations geteilt habe.

Ich bin in dieses Retreat gestartet mit dem Wunsch nach tiefster Verbindung zu Sam, nach sicherem, respektvollem, liebevollem Umgang miteinander. Nach Erdung in mir selbst und Expansion daraus. Und dem Wunsch nach Gemeinschaft: nach Brüdern und Schwestern.

Und ich habe genau das gefunden.

Zu Beginn wurden wir in Deep Diver, Free Floater und Free Diver unterteilt:

Deep Diver: Paare, die alle Übungen zusammen machen wollen.
Free Floater: Singles, die Partner wechseln.
Free Diver: Paare, die Übungen mit wechselnden Partnern machen wollen, aber „wieder zusammen in ihr Zelt gehen“.

Wir haben uns den Deep Divern zugeordnet. Es war so unglaublich schön, jede dieser intimen Übungen mit meinem Partner zu machen.

Wir haben unglaublich viel energetische Arbeit gemacht. Wohl gemerkt, gibt es bei tantrischen Events generell die Regelung, dass keine Penetration im öffentlichen Raum erlaubt ist. Nacktheit ist willkommen. Energetische Verbindungen sind willkommen. Massagen sind willkommen. Aber kein Sex.

Ich hatte den wohl schönsten Herzorgasmus meines Lebens

Ich kann euch nicht von jeder einzelnen Übung berichten, aber ich kann euch sagen, dass wir unglaublich viel an unserem Energie Körper gearbeitet haben. Mein Körper hat vibriert, gezittert. An zwei Abenden haben wir sinnliche Massagen gegeben und empfangen. Ich hatte den wohl schönsten Herzorgasmus meines Lebens. Wir haben so viel gemeinsam geatmet: orgasmische Atmung, Sex breath und so viel mehr. Wir hatten so unglaublich viele Energie Orgasmen, die durch unseren ganzen Körper geflossen sind. Und manchmal öffnet sich dadurch ein Portal in einen anderen Bewusstseinszustand und du empfängst Visionen.

Einige dieser Erfahrungen möchte ich gerne für mich behalten. Ich merke, dass sie ihre Kraft verlieren, wenn ich ihnen Worte gebe. Und sie dürfen weiter in meinem Herzen reifen.

Wir haben unglaublich viel getanzt. Vor fast jedem Workshop. Und Baby, das bringt mich so in mein Element. Sam und ich haben uns wie die Queen und der King auf dem Dancefloor gefühlt.

Und eins der schönsten Dinge war für mich auch, so unglaublich viel wunderschöne Rückmeldung von anderen wunderschönen Menschen zu erhalten: wie inspirierend wir als Paar, aber auch als einzelne Personen sind.

Und ja, ich bin mit tiefster Dankbarkeit gefüllt. Ich habe dort wirklich gemerkt, wie viel ich bereits an mir gearbeitet habe. Wie weit ich gekommen bin. Wie weit wir als Paar gekommen sind.

Unglaublich viel tiefe Arbeit

Natürlich sind auch ein paar Themen für mich und uns hochgekommen. Einen Morgen lag ich vor dem Dome auf dem Boden und habe meinen tiefsten Schmerz ausgeweint. Ich konnte kaum aufhören und es tat so weh. Ich kann dir den Auslöser kaum nennen, außer, dass wir einfach so unglaublich viel tiefe Arbeit geleistet haben.

Aber das ist das volle Spektrum des Lebens. Das ist volle Lebendigkeit.

Ich bin mit so vielen neuen inneren Geschenken, so viel mehr Erdung, so viel mehr Juice und Ekstase, so viel mehr Schwestern und Brüdern, so viel mehr LIEBE nach Hause gekommen.

Wir durften zudem den Geburtstag von Margot Anand, ihren (sage und schreibe!) 79. Geburtstag mit ihr feiern. Ja, kannst du dir das vorstellen? Eine orgasmische Tantra Oma hat dieses Retreat geleitet. Und sie hat so viel mehr Juice und Lebendigkeit in sich, als ein Großteil unserer Bevölkerung. Sie ist eine wahre Inspiration. Ein paar Dinge würde ich für mich tatsächlich ändern und da hebt sich meine Arbeit ab: Grenzen sind mir sehr wichtig in dieser Arbeit. Denn Grenzen bedeuten auch Trauma-Bewusstsein. Und viele finden ihren Weg in die Welt des Tantra, weil sie sexuelles Trauma in sich tragen. Der Ansatz der „alten Schule“ des Tantra ist: überkomm dein Ego, deine Grenzen – dahinter liegt Freiheit. Und in manchen Fällen stimmt das. Aber es kommt so sehr darauf an, wo dein Startpunkt ist. Ich glaube das ist auch der Punkt, wo man sich einfach gut informieren muss, welche tantrischen Angebote wirklich stimmig für dich sind.

Ich könnte noch so viel mehr erzählen, aber belasse es erstmal hier bei.

Deine Juli

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